Rezension
Rezensionen Johannes Fries
Plucky Proof, Rodenstein Records ROD 80
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Bei Johannes Fries stimmt der Groove! Der Schlagzeuger und Perkussionist legt mit „Plucky Proof“ ein vorzügliches Doppelalbum zwischen Fusion, Funk und afrikanischen Rhythmen vor. Das klingt dann mal treibend und sehr groovig, dann wiederum super entspannt. Immer aber hat Fries das Songmaterial sehr interessant arrangiert. Und immer mit von der Partie ist Saxofonist und Labelchef Olaf Schönborn. Klanglich gibt es auch nichts zu meckern.
Ein echter Hörtipp!
concerto Magazin, Östereich, 01/2024
Besorgen Sie sich dieses Doppelalbum und Sie kommen weit über den Sommer hinaus, wenn es wieder zu herbsteln beginnt, mit einer riesigen Portion an Groove, Elektro-Dance-Beats, R&B, diversen Jazz-Styles und knochenhartem Funk aus. Diese Medikation kann sie wach rütteln, verschönert Ihnen Tage, die absolut nur Ärger über Sie schütteten und impft Ihnen wieder Hoffnung ein, dass dynamische Musik wie auf „Plucky Proof" oft lebensnotwendig ist. Der Drummer und Perkussionist Johannes Fries aus Speyer, ein. routinierter und virtuoser Rhythmiker scharte eine Studioband um sich, die diesem von Perkussion und Schlagzeug dominierten Sound folgen kann.
Darunter u.a. Olaf Schönborn, Gründer von Rodenstein Records, mit seinen Saxophonen, Markus Zimmermann, bekannt aus Grönemeyers Band, ein toller Sänger und Pianist, oder der spanische Tenorsaxofonist Alberto Menendez. Die 18 Tunes sind ein Konglomerat an afrikanischer Polyrhythmik, rhythmischen Verschiebungen oder Crossbeats. Unterm Strich ist das Album ein Feuerwerk an Getrommel und coolen Sounds, die Sprechtexte inkludieren, arabische Tonskalen verarbeiten und durch sphärische Ritualgesänge Stimmungswechsel entfachen. Tapas wären z.B.„In The City" mit Vocoder-Gesang oder „Plucky Proof" mit orientalischen Phrasen. Diese 20-minütige Reise muss man gemacht haben. Ein souliges Highlight: „Ego Trippin": Ein herrlicher Start dem Frühling entgegen.
www.virgin-jazz-face.de/cd-besprechung.html
Bei Johannes Fries stimmt der Groove! Der Schlagzeuger und Perkussionist legt mit „Plucky Proof“ ein vorzügliches Doppelalbum zwischen Fusion, Funk und afrikanischen Rhythmen vor. Das klingt dann mal treibend und sehr groovig, dann wiederum super entspannt. Immer aber hat Fries das Songmaterial sehr interessant arrangiert. Und immer mit von der Partie ist Saxofonist und Labelchef Olaf Schönborn. Klanglich gibt es auch nichts zu meckern.
Ein echter Hörtipp!
Jazz: Johannes Fries und sein neues Doppelalbum „Plucky Proof“
Am 17.07.2023 ist Johannes Fries von 21:00 - 23:00 Uhr beim Bermudafunk zu Gast.
Infos und Livestream finden Sie auf bermudafunk.org
Rhythmus und Seele
Ist es die direkte Konfrontation des Menschen mit dem Schicksal? Diese Frage stellt man sich angesichts der schemenhaften Covergestaltung des neuen Doppelalbums „Plucky Proof“ von Johannes Fries. Wie in seinen beiden vorherigen Produktionen zeigt sich auch hier, allerdings mit mehr Brisanz, die Auseinandersetzung mit dem Selbst. Liebe, Tod, Trauer und Wut bilden Eckpunkte innerhalb dieses Werks, wobei Fries dem Prinzip der Hoffnung und des Ausblicks ebenso Platz einräumt und dies auf musikalischer Ebene mit seiner ihm ureigenen impulsiven Spielfreude über die Gesamtheit des Albums zum Ausdruck bringt. Schon zu Beginn bei „Dance or Die“, in zynischer Betitelung Grenzbereiche menschlicher Existenz anreißend, zeigt sich im Thema „Tanz“ einmal mehr seine musikalische Verortung in afrikanischen Kulturen, deren spiritueller Umgang mit Rhythmus und Melodie für Fries den geistigen Grundstein seines Schaffens bildet. Afrikanische Polyrhythmik, Crossbeats und rhythmische Verschiebungen verknüpft er virtuos mit US-amerikanischen Jazz-Styles, Funk und R&B bis hin zu Elektro-Dance-Beats und entwickelt damit seinen unverkennbaren Schlagzeugstil. Auch wenn die Kompositionsstruktur etlicher seiner Stücke durch ihre aufeinanderfolgenden, stilistisch und dynamisch oft extrem divergierenden Passagen zu Anfang etwas irritieren mag, fühlt man sich dabei doch sofort an Formen europäischer Klassik erinnert. Dies verleiht seiner Musik eine eigentümlich „globale“ Charakteristik. Auch spiegelt dieses Prinzip auf anderer Ebene die möglichen kontrastierenden Brüche menschlicher Gefühlswelten wider. Man merkt den Songtiteln dieses Albums durchweg ihre persönlichen Bezüge an, was sich am Intensivsten beim titelgebenden Stück „Plucky Proof“ zeigt. Fries verarbeitet hier tiefe Erlebnismanifestationen. Sprechtexte, arabische Tonskalen, sphärische Ritualgesänge, oszillierende Orgel- und Keyboardteppiche, einnehmende Saxophonlinien und Kalimba- klänge bilden den Rahmen für sein Schlagzeugspiel, das sich langsam aufbäumend, in pulsierend brodelnden Kaskaden verlierend und einem an Exzessivität kaum zu überbietenden Solo letztendlich als offenes Fenster zur Seele erleben lässt. Mit der elegischen Ode Markus Zimmermanns „...every Day is a Plucky Proof“ endet das in sich diverse, dennoch geschlossene Ganze. Man wird still danach, sehr still.
Dass Johannes Fries auf diesem Album nicht nur rhythmisch unterwegs ist, beweist er mit seinen Keyboard-Parts und seinen Voices, die auch zumeist als tonale Vorgabe für den Bläsereinsatz Verwendung finden. Die Saxophonisten Olaf Schönborn, Alberto Menendez und Knut Rössler, Michael Quast und Markus Zimmermann an Piano und Keyboards, Letzterer auch als herausragender Soul-Vocalist, runden mit ihren brillanten Beiträgen das Ensemble dieses Albums ab, partiell noch ergänzt von Melanie Hanke mit ihren dezenten, sensiblen Gesangseinlagen.
Fazit:
Ein überaus bemerkenswertes Jazz-Album voller Enthusiasmus, Individualität und Verve.
Und ein Gegenentwurf zu derzeitigen Tendenzen zwischen Minimalismus und Dystopie.
Herausragend.
- Thomas Bußjäger
Das sagt die Presse über das neue Album "My Playground" von Johannes Fries: